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🚀 Eine Authentische und transparente Führung schließt Fairness nicht aus.

Was wir aus der öffentlichen Entlassung von Lindner durch Scholz lernen können 🤔

Ich habe schon oft schwierige Mitarbeitergespräche geführt und ein paar mal konnte leider eine Entlassung nicht vermieden werden.

Der schwierigste Teil war nicht ein ehrliches Feedback zu geben, Kritik zu äußern oder sogar eine Entlassung im Besprechungsraum auszusprechen. Der unangenehmste Teil war es, diese Entscheidung und die Gründe, die dazu geführt hatten, den restlichen Mitarbeitern und den Stakeholdern im Sinne einer transparenten Führung zu kommunizieren. Ich habe mich stundenlang mit der Frage gequält:

Wie schaffe ich die Balance zwischen Transparenz und Fairness zu halten und gleichzeitig den (peinlichen) Drang zu widerstehen, mich gegenüber den anderen für meine Entscheidung zu rechtfertigen, indem ich jemanden in der Öffentlichkeit kritisiere?

Es war eine schwere Zeit und ich bin dankbar für meine Kollegin und Co-Vorständin Alina Kleekamm , die diese Entscheidung mit mir getragen hat und den Weg mit mir gegangen ist.

Die Entlassung von Christian Lindner durch Olaf Scholz war ein Ereignis, das nicht nur politisch, sondern auch führungstechnisch Fragen aufwirft. Als #Führungskraft hat Scholz damit ein Beispiel für eine Strategie gesetzt, die jedoch auch zur Diskussion anregt – gerade was die Balance zwischen #Transparenz, #Fairness und #Verantwortungsbewusstsein gegenüber Mitarbeitenden betrifft.

Hier sind einige zentrale Learnings und alternative Ansätze, die zeigen, wie Führungskräfte in solchen Situationen souverän und fair handeln können:

1. Offenheit ohne Bloßstellung Eine authentische und transparente Führung bedeutet, dass Herausforderungen und Entscheidungen offen kommuniziert werden, ohne dabei einzelne Personen an den Pranger zu stellen. Ein offener Dialog über Missstände und Lösungen – z. B. durch interne Meetings oder gemeinsame Pressekonferenzen – schafft Verständnis und Vertrauen, ohne öffentliche Bloßstellungen. Eine neutrale und sachliche Darstellung der Situation hätte gegenüber den Bürger und Stakeholdern ebenfalls Glaubwürdigkeit vermittelt.

2. Verantwortung übernehmen In schwierigen Situationen übernimmt eine starke Führungskraft Verantwortung – für Erfolge wie für Misserfolge. Statt Kritik und Fehler nur auf eine Einzelperson zu lenken, hätte Scholz hier als Beispiel dienen können, indem er den Fokus auf gemeinsame Lösungen legt. So hätten er und Lindner gemeinsam zur Problemlösung beitragen und das Vertrauen in die Führung stärken können.

3. Dialog mit allen Beteiligten Eine gute Führungskraft holt Mitarbeitende und Stakeholder dort ab, wo sie sind. Das bedeutet, dass die eigene Kommunikationsstrategie auf alle Interessen eingeht und alle Seiten fair behandelt. Ein konstruktives, vertrauliches Gespräch mit Lindner im Vorfeld sowie eine strategische, transparente Kommunikation gegenüber der Öffentlichkeit wären Möglichkeiten gewesen, um alle Interessen zu berücksichtigen und persönliche Integrität zu wahren.

4. Respekt und Fairness als Leitlinie Auch bei berechtigter Kritik bleibt es eine wesentliche Führungsaufgabe, Mitarbeitende respektvoll zu behandeln. Indem er Lindner öffentlich anprangerte, wurde ein negatives Beispiel gesetzt, das das Vertrauen der Mitarbeitenden in die Führung beeinträchtigen könnte. Die Haltung „Kritik in der Sache, aber immer respektvoll im Ton“ hätte eine authentische und langfristig tragfähige Lösung ermöglicht.

5. Klare Kommunikation – ohne persönliche Angriffe Gerade bei öffentlichen Statements ist es entscheidend, sachlich zu bleiben und auf persönliche Angriffe zu verzichten. Die Werte der Fairness und Integrität sollten eine Führungskraft in der Kommunikation leiten. Eine öffentliche Entlassung hätte vermieden werden können, indem die Herausforderungen offen angesprochen, aber interne Differenzen nicht in der Öffentlichkeit verhandelt worden wären.

Fazit: Transparenz und Authentizität sind der Schlüssel zu Vertrauen – nicht aber auf Kosten der Integrität eines Einzelnen. Als Führungskraft fair und souverän zu bleiben bedeutet, Verantwortung zu übernehmen und respektvoll zu kommunizieren, ohne Einzelpersonen bloßzustellen. Eine offene und sachliche Strategie, die alle Interessengruppen einschließt, hätte Vertrauen geschaffen und ein Beispiel für eine positive Führungskultur gesetzt.

Wie seht ihr das? Welche Führungsprinzipien sind euch besonders wichtig, wenn es um Authentizität und Respekt geht?

#Führung #Authentizität #Transparenz #Respekt #Verantwortung

Bild: https://www.concludis.com/hr-wiki-blog/mitarbeitergespraech